Eine Tramhaltestelle, die erleuchtet ist.
Soblad sich ein Fahrgast der Haltestelle nähert verstärkt sich die Beleuchtung (Bild: ewz).

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) testeten zusammen mit ewz LED-Beleuchtung an ihren Haltestellen. Die Auswertung der Ergebnisse zeige, dass eine Senkung des Stromverbrauchs um bis zu 90% möglich sei wie die beiden Unternehmen mitteilen. Nun sollen alle Haltestellen damit umgerüstet werden.

Für das Pilotprojekt von Januar bis Mitte 2020 wurden die Haltestellen Albisriederplatz, Hardplatz, Schiffbau und Escher-Wyss-Platz mit LED-Beleuchtung und Sensoren ausgestattet und im Vergleich zu den bisherigen Leuchtstoffröhren getestet. Zusätzlich zur LED-Beleuchtung eingebaute Bewegungs-Sensoren dimmen das Licht um den Faktor 10, wenn sich keine Fahrgäste an der Haltestelle befinden, und sorgen so für weitere Energie-Einsparungen und die Reduktion von unnötigen Lichtemissionen.

 

Mögliche Energieeinsparung bei rund 90%

Die Auswertung der Daten zeige die grossen Vorteile der LED-Beleuchtung: Sie sei energieeffizient, umweltfreundlich, nachhaltig aufgrund ihrer hohen Lebensdauer kostengünstig in Betrieb und Wartung. „Wir sind erfreut, dass die Energieeinsparung mit LED und Bewegungssensor so gross ist“, erklärt Martin Suter, Leiter Haltestellen bei den VBZ. „Auf alle beleuchteten Haltestellen gesehen liegt die durchschnittliche Energieeinsparung bei LED-Leuchten mit Bewegungssensorik bei ca. 90 %, wobei die situationsspezifische Regulation der Helligkeit zusätzlich Lichtemissionen reduziert.“

 

Lange Lebensdauer von LED-Leuchten

In den nächsten fünf Jahren würden die bisherigen Leuchtstoffröhren der VBZ-Wartehallen von ewz durch bewegungsabhängige LED-Beleuchtung ersetzt. Die Investitionskosten für Leuchten und Montage amortisieren sich im Schnitt in rund fünf Jahren. „Durch den gedimmten Betrieb einer Leuchte erhöht sich auch deren Lebensdauer auf 25 bis 30 Jahre, was mehr als doppelt so lange ist wie bei Leuchtstoffröhren“, erklärt Christoph Girsperger, Leiter Beleuchtung bei ewz. „Daher ist neben der Umstellung auf LED-Leuchten auch der Einbau von Bewegungsmeldern geplant.“ Die Reihenfolge der Arbeiten wird einerseits durch das grösstmögliche Energiesparpotential einer Wartehalle bestimmt, andererseits ersetzt ewz zuerst diejenigen Leuchten, die am Ende ihres Lebenszyklus‘ stehen“. Das innovative Energiesparprojekt ist ein nachhaltiges Beispiel für die enge innerstädtische Zusammenarbeit. Technologiepartner ist BURRI public elements AG.

Im gleichen Pilotprojekt testeten die VBZ einen Akustik-Sensor, der auf
Geräuschfrequenzen von Spraydosen (Schütteln und Sprayen) reagiert
und einen blinkenden Lichtmodus aktiviert, um unerwünschtes Verhalten
und Vandalismus zu verhindern. Da es in der Testphase zu keinen solchen
Vorkommnissen kam, und der Sensor auch auf andere Geräusche
reagierte, verzichten die VBZ bis auf Weiteres auf den Einbau von Akustik-
Sensoren.

 

Die «Smarte Haltestelle»

Unter dem Dach der «Smarten Haltestelle» testen die VBZ Pilotprojekte zur Haltestelle der Zukunft. Neue nachhaltige Technologien und digitale Möglichkeiten werden zu einem positiven Kundenerlebnis an der Haltestelle beitragen. Ziel ist es, Erkenntnisse zur Kundenakzeptanz, zur technischen Machbarkeit und zum Nutzerverhalten zu gewinnen. Kriterien für eine Fortsetzung sind aus Sicht der VBZ u.a., wenn das Vorhaben wirtschaftlich und umweltfreundlich ist oder den Fahrgästen ein klarer Mehrwert geboten werden kann.