Wilhelm Heckmann; Quelle: CNT Schweiz.
Wilhelm Heckmann; Quelle: CNT Schweiz.

Die Zeiten, in denen sich Unternehmen einzig und allein auf ihre wirtschaftlichen Ziele fokussierten, sind vorbei. Obwohl gesetzlich meist noch nicht zwingend notwendig, verpflichten sich immer mehr Unternehmen freiwillig zur Integration von Sozial- und Umweltbelangen in ihre unternehmerische Tätigkeit.

Zahlreiche Unternehmen gehen gar noch einen Schritt weiter und weiten ihre Selbstverpflichtung zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung auf ihre gesamte Wertschöpfungskette aus – also auch auf Lieferanten und Tochtergesellschaften. Das IT-Beratungsunternehmen CNT Management Consulting erläutert, welche Vorteile ein nachhaltiger Einkaufsprozess für Unternehmen heute hat.

 

Vorteile einer nachhaltigen Beschaffung

Ein vollständig nachhaltiger Beschaffungsprozess erspart Unternehmen nämlich nicht nur Umweltrisiken. Dazu erklärt Wilhelm Heckmann von CNT Schweiz: „Zukunftsorientiertes Lieferkettenmanagement kann zu einer Steigerung der externen Wahrnehmung von Unternehmen führen und dadurch dessen öffentliche Wahrnehmung erheblich verbessern“. Einer der Hauptgründe für eine ressourcenschonende Beschaffung ist zudem die Einhaltung von immer mehr werdenden Rechtsvorschriften und internationalen Grundsätzen. Und auch wirtschaftlich kann sich ein verantwortungsbewusster Einkaufsprozess lohnen. „Viele Unternehmen, die sich ursprünglich aufgrund gesellschaftlicher Erwartungen für eine nachhaltige Beschaffung entschieden, erkennen mittlerweile auch die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Vorteile des Umstiegs“, so Heckmann weiter. Unter anderem sollen Unternehmen durch die Verwirklichung von Effizienzgewinnen, der Förderung des guten Rufes des Unternehmens sowie der Herstellung innovativer Produkte profitieren.

 

Agile Lieferkette

Neben der langfristigen Schonung von Ressourcen legen die meisten Unternehmen heute grossen Wert auf die Agilität ihrer Supply Chain. „Eine agile Lieferkette bedeutet, als Unternehmen flexibel auf Veränderungen reagieren zu können, um Neuerungen am Markt bzw. Innovationspotenzial frühzeitig zu erkennen und zum eigenen Vorteil zu nutzen“, erklärt Heckmann. Um eine nachvollziehbare Kommunikation und schnelle Reaktionen aller Beteiligten zu ermöglichen, sollte eine agile Lieferkette digitalisiert und weitestgehend transparent gestaltet sein. „Umso transparenter die Lieferkette, desto schneller und besser kann Wandel umgesetzt werden“, so Heckmann. Auch eine offene Kommunikationskultur innerhalb des Unternehmens sei in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung.

 

Innovation im Einkauf

In der Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen und speziell in der Beschaffung ist die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Tochtergesellschaften entscheidend. Hilfreich kann es dabei sein, mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die selbst nicht nur innovativ sind, sondern auch im Hinblick auf ethisches Handeln mit der eigenen Unternehmensphilosophie übereinstimmen. Wenn auch die Lieferanten aktiv Veränderung vorantreiben möchten, ist es als Unternehmen einfacher, sich daran zu beteiligen. Und auch allgemein ist die Einkaufsabteilung von grosser Relevanz, wenn es um den Prozess hin zu mehr Nachhaltigkeit geht: „Als zentraler Unternehmensbaustein ist die Beschaffung oftmals das Herzstück für Innovation und Change innerhalb eines Unternehmens“, betont Heckmann. Schlussendlich zählen für Unternehmen zwar immer auch die Ergebnisse wie Umsatz oder Wachstum – in der Evaluation der Einkaufsabteilung sollte man sich allerdings keinesfalls nur die wirtschaftliche Komponente ansehen. „Neben den Auswirkungen auf die finanzielle Performance sollten auch die Auswirkungen auf die operative sowie die ökologische Leistung miteinbezogen werden“, empfiehlt der Managing Director.